Hilfe, die Zähne kommen!
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Hilfe, die Zähne kommen!
Die meisten Babys bekommen zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat ihre ersten Zähne – was manche von ihnen ganz schön beuteln kann. Wir sagen Ihnen, was Eltern für Zahngesundheit und Wohlbefinden ihrer Kleinen tun können.
Bei der Geburt eines Kindes sind schon alle 20 Milchzähne und auch die bleibenden Zähne unter dem Zahnfleisch angelegt. Bis aber das erste Milchzähnchen aus dem Unterkiefer hervorlugt, dauert es meist mindestens bis zum 6. Monat. Komplett sind die Milchzähne (je zehn im Ober- und Unterkiefer) dann in der Regel nach rund zweieinhalb Jahren.
Das heißt aber glücklicherweise nicht, dass die Kleinen zweieinhalb Jahre lang von Begleiterscheinungen des „Zahnens“ wie Schmerzen, Fieber oder Durchfall geplagt werden. Die können zwar vorkommen, aber nicht durchgängig, sondern immer mal wieder, schubweise, und sie sind in den allermeisten Fällen auch nicht allzu schlimm, wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte informiert. Falls das Fieber auf über 39° C steigt, sollten Eltern aber auf jeden Fall einen Kinder- und Jugendarzt aufsuchen.
Sabberalarm: Kalt und hart hilft
Dass es mit dem Zahnen losgeht, erkennen Eltern nicht nur daran, dass ihre Schützlinge öfter wegen der ungewohnten Schmerzen schreien. Sie sehen es auch daran, dass die Kleinen mit einem Mal stark sabbern, und dass ihr Kiefer häufig an einer Stelle gerötet ist – ebenso wie die Wangenseite, auf welcher der Zahn einschießt.
Um Ihrem Kind die Schmerzen etwas zu erleichtern, können Eltern ihm etwas Kaltes anbieten, wie beispielsweise einen kalten Beißring. Kalt, aber bitte nicht eiskalt aus dem Gefrierfach, denn bei gefrorenen Gegenständen besteht stets die Gefahr, dass sie an der Haut kleben bleiben. Auch ein feuchter, kalter Waschlappen, auf dem das Kind herumbeißen kann, lindert die Schmerzen beim Zahnen. Darüber hinaus raten die Kinder- und Jugendärzte, können Eltern Ihrem Kind den Kiefer mit etwas Kamillentee einschmieren. „Denken Sie nie, dass es sich nicht lohnt, die Milchzähne zu pflegen, weil sie sowieso alle ausfallen!“, mahnt derweil die Bundeszahnärztekamme. Denn jeder Milchzahn ist wichtig. Nicht nur als Platzhalter für die bleibenden Zähne, sondern auch für die Sprachentwicklung und Mimik, zum Abbeißen und Kauen.
Frühe Gewöhnung an Zahnpflege
Um schon Babys auf die „richtige“ Zahnpflege vorzubereiten, können Eltern schon in der zahnlosen Zeit einmal täglich den Ober- und Unterkiefer ihres Kleinen zart mit der Fingerkuppe massieren. So gewöhnt sich das Kind an die „Manipulation“ im Mundraum. Sind dann allmählich die ersten Zahnspitzen sichtbar, sollten sie mindestens einmal täglich mit einem angefeuchtetem Wattestäbchen rundherum gesäubert werden. Ab Durchbruch des ersten Milchzahns gilt dann: zweimal täglich Zahnpflege mit einer weichen, angefeuchteten Babyzahnbürste und einer reiskorngroßen Menge fluoridierter Kinderzahncreme.
Vom zweiten Geburtstag an werden die Milchzähne täglich zweimal – morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen – gründlich, aber jeweils mit einer erbsengroßen Menge fluoridierter Kinderzahncreme geputzt. Die Kinderzahncreme sollte einen Fluoridgehalt von 1.000 ppm haben, denn Fluorid ist ein lebenswichtiges Spurenelement wie Eisen und Jod und sorgt für die Mineralisation der Zähne und des Zahnschmelzes. Von außen an den Zahn herangetragen, wirkt es zudem besser wirkt als Tabletten. Von farbigen, süßen Zahncremes raten Zahnärzte übrigens ab, denn sie schaffen ungesunde Gewohnheiten und verführen die Kleinen außerdem dazu, die Zahncreme herunter zu schlucken.
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