Gefährliche Reisesouvenirs
- Details
- Weitere Titelthemen
Gefährliche Reisesouvenirs
Nicht jedes Mitbringsel aus dem Urlaub ist eine Freude, Krankheitserreger oder Parasiten gehören beispielsweise zu den eher unangenehmen Andenken. Oft fühlen sich die Reiserückkehrer zunächst gesund. Und wer denkt schon bei einem plötzlichen Fieber, das Monate nach einem Urlaub auftritt, an eine Tropenkrankheit?
Jedes Jahr kommen zwischen 500 und 600 Urlauber mit Malaria aus den Ferien zurück, die sie zumeist in Indien, Lateinamerika oder Afrika verbracht haben. Doch eine Malaria tritt in fast allen tropischen Ländern auf. Im Schnitt treten die ersten Symptome – grippeähnliche Symptome, Gliederschmerzen, hohes Fieber – nach einigen Tagen bis einigen Wochen auf. Das hängt vom jeweiligen Malariaerreger ab, ebenso wie die Schwere des Verlaufs.
Meistens werden die ersten Krankheitsanzeichen erstmal nicht ernst genommen, denn wer in der kalten Jahreszeit eine Auszeit in den Tropen genommen hat, wundert sich nicht, wenn nach der Rückkehr eine „Grippe“ auftritt. Tropenmediziner raten dingend, nach einem Aufenthalt in einem Malariagebiet bei den ersten Anzeichen eines Infektes, besonders bei Fieber, einen Arzt aufzusuchen.
Dieser sollte bei Malariaverdacht umgehend ein Blutbild machen, denn in den roten Blutkörperchen lassen sich die Erreger nachweisen. Eine Malaria sollte früh mit Medikamenten behandelt werden, unbehandelt kann sie zum Tode führen.
Mücken auf Abstand halten
Zunehmend kommen Urlauber auch mit Denguefieber zurück, zwischen 300 und 600 Fälle wurden gezählt. Bedenklich ist, dass sich nicht nur Tropenreisende mit dem Erreger infizieren, sondern dass bereits erste Infektionen aus Südfrankreich oder Kroatien gemeldet wurden.
Der Überträger des Denguefiebers sind die Tigermücken. Die fühlen sich nicht nur in den Tropen heimisch, sondern kommen auch in warmen europäischen Region gut über die Runden.
Erste Exemplare wurden in Europa gesichtet. Allerdings ist die Infektionsgefahr noch vergleichsweise niedrig. Das Risiko einer Infektion hängt davon ab, wie viele Infizierte es in einem Gebiet gibt.
Je höher die Zahl, umso größer die Chance, dass die Mücke bei einem Betroffenen Blutsaugt, damit die Erreger aufnimmt und beim nächsten Stich auf den neuen Wirt überträgt. Tigermücken übertragen nicht nur Denguefieber, sondern auch West Nil-Fieber und Chikungunya-Fieber.
Da viele Tropenkrankheiten durch Mücken übertragen werden, ist konsequenter Mückenschutz rund um die Uhr eine wichtige Prophylaxe. Mücken sind nicht nur abends aktiv, sie stechen auch tagsüber zu.
Informieren Sie sich vor einer Reise in die Tropen und sprechen Sie mit Ihrem Arzt über notwendige Prophylaxemaßnahmen.
Copyright der Grafik/des Fotos: © prockopenko - stock.adobe.com #198970889