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Auch Wandern will gelernt sein

Ob nun die kleine Runde um den See, die Burgen- und Weinbergtour am Rhein, eine Waldwanderung den Brocken hinauf oder gleich den Jakobsweg entlang à la Kerkeling – nicht erst seit Corona und Lockdown gehen die Menschen gerne wandern. Doch auch Wandern will gelernt sein, denn Wandern ist mehr als nur Gehen.

 

Wandern ist in Deutschland eine der beliebtesten Outdoor-Aktivitäten: Laut Daten der Statistik-Homepage statista gehen hierzulande rund 40 Millionen Menschen häufig oder zumindest ab und zu wandern. Damit steht der Wanderurlaub bei den Deutschen auf Platz vier der beliebtesten Urlaubsarten. Das liegt auch daran, dass man für das gelegentliche Wandern kein Training benötigt. Es geht auch nicht darum, irgendeine Punktzahl zu erreichen oder sich mit anderen zu messen. Ganz im Gegenteil: Wandern gilt als eine genügsame und integrative Freizeitbeschäftigung, die kein Konkurrenzdenken kennt. Doch auch Wandern will gelernt sein – zumindest wenn es nach der Wanderakademie des Schwarzwald- und Schwäbischen Albvereins geht.

 

Das Ziel: Natur erlebbar machen

Schon seit 2001 versucht man bei der Wanderakademie, die übrigens an keinen festen Ort gebunden und im ganzen Land aktiv ist, versierte Wanderführer heranzuformen. Einzige Grundvoraussetzung: Interesse an Land, Landschaft, Natur, Kultur und Geschichte. Hierfür werden eine ganze Reihe von Exkursionen und Seminaren angeboten, die von qualifizierten Experten angeleitet werden. Die Bandbreite reicht hierbei von Lehrgängen zu digitalem Kartenmaterial, GPS-Geräten und Wetterkunde über Fotografie-Lehrgänge bis hin zu Rhetorikkursen, um das gesammelte Wissen auch anschaulich vermitteln zu können. Denn genau hierum geht es der Wanderakademie des Schwarzwald- und Schwäbischen Albvereins: Multiplikatoren zu schaffen, die unsere Heimat von allen möglichen Seiten erklären und somit begreif- und erlebbar machen. Wenn daraus dann am Ende eine gesteigerte Wertschätzung für die uns umgebende Natur erwächst, ist das selbstgesteckte Ziel erreicht. Denn nur, wer seine Umwelt kennt und liebt, will sie auch schützen und erhalten.

 

Die Zielgruppe: Laien und Experten

Insgesamt ist das Programm aber so breit angelegt, dass es sich sowohl an Menschen richtet, die sich als Wanderführer, Naturschützer oder für spezielle Kulturarbeit qualifizieren möchten, als auch an Interessierte, die einfach nur im Rahmen von qualifizierten Exkursionen und Seminaren Land und Leute kennenlernen wollen. Auch Wanderführer oder Naturschützer, die schon reichlich Erfahrung in der Natur gesammelt haben, können sich mithilfe dieser Kurse weiter- und fortbilden. Arbeitnehmer haben hierzu übrigens einen besonderen Anspruch: Sie dürfen sich an bis zu fünf Tagen pro Jahr von ihrem Arbeitgeber zur Weiterbildung freistellen lassen, bei Fortzahlung des Lohns. Denn als Träger von Qualifizierungsmaßnahmen im ehrenamtlichen Bereich ist die Heimat- und Wanderakademie berechtigt, Bildungsmaßnahmen im Sinne des Bildungszeitgesetzes durchzuführen.

 

Am Ende winkt das Zertifikat

Teilnehmer erhalten nach erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs das bundesweit anerkannte Zertifikat des Deutschen Wanderverbandes sowie das Zertifikat für Natur- und Landschaftsführer (BANU) der Umweltakademie Baden-Württemberg.

 

 

 

 

 

 

 

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