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Gutes Sehen erhält die Selbstständigkeit
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Gutes Sehen erhält die Selbstständigkeit
Wer bei Dämmerlicht unterwegs ist, stellt fest, dass die Sehfähigkeit beeinflusst wird, weil beispielsweise die Kontraste unscharf sind. In der dunklen Jahreszeit ist besonders deutlich zu spüren, dass schlechtes Sehen einschränkt und unsicher macht.
Wer weiß, dass er im Dunkeln oder in der Dämmerung unterwegs sein muss, kann sich darauf einstellen: mit einer Taschenlampe, einem beleuchteten Gehstock oder einfach, indem er später aus dem Haus geht. Doch was ist, wenn „Dämmerung“ im Auge entsteht, weil die Sehkraft langsam nachlässt? Eine dieser Augenerkrankungen, die sich ganz allmählich ausbreiten, ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen.
Eine Erkrankung des fortgeschrittenen Lebensalters
Eine AMD kann ab etwa 60 Jahren auftreten. Sie beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich und schränkt die Selbstständigkeit stark ein. Makula oder gelber Fleck wird die Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut genannt. Genau an dieser Stelle degeneriert bei AMD die Netzhaut, während der übrige Teil der Netzhaut davon nicht betroffen ist. Das führt zu Ausfällen im zentralen Gesichtsfeld, während das Sehen an den Rändern des Gesichtsfeldes erhalten bleibt. AMD führt deshalb oft nicht zur völligen Erblindung, denn die räumliche Orientierung bleibt meist erhalten. Doch sind viele normale Alltagsbeschäftigungen, wie Lesen, Fernsehen, Autofahren oder Kartenspielen mit den Enkeln, nicht mehr möglich. So Betroffene verlieren ihre Unabhängigkeit, denn sie sind zunehmend auf Hilfe angewiesen.
Schleichende Verschlechterung
AMD ist heimtückisch, denn die Verschlechterung des Sehens erfolgt schleichend. Anfangs sind oft nur einige Buchstaben verschwommen, Farben erscheinen verwaschen oder Gesichter wirken unscharf. Es gibt zwei Formen der AMD, eine „trockene“ und eine „feuchte“ Verlaufsform. Letztere ist seltener, schreitet aber besonders schnell und aggressiv voran. Sie führt zur Erblindung von etwa 5.000 Menschen Jahr für Jahr. An der trockenen Verlaufsform leiden etwa 80% der AMD-Betroffenen. Für die trockene AMD gibt es bislang keine anerkannte Therapie. Die feuchte AMD wird mit Injektionen in das betroffene Auge, thermischer Lasertherapie und photodynamischer Therapie behandelt.
Regelmäßig zum Augenarzt
AMD verursacht keine Schmerzen und das gesunde Auge kann die Sehleistung des erkrankten noch gut kompensieren. Deshalb – und weil viele Betroffene frühe Anzeichen nicht richtig einordnen können – werden erste Veränderungen des Sehvermögens oft ignoriert. Bei ersten Anzeichen einer Veränderung der Sehkraft, sollten Betroffene deshalb einen Augenarzt besuchen. Ohnehin ist ab dem 50. Lebensjahr die regelmäßige Augenkontrolle eine sinnvolle Investition in die Augengesundheit.
Der Arzt kann mit einfachen, schmerzfreien Untersuchungen feststellen, ob eine AMD vorliegt. Zwar gibt es für AMD keine Prophylaxe und auch leider immer noch keine vollständige Heilung. Doch wird die Erkrankung früh erkannt, sind die Therapiechancen größer. In vielen Fällen kann das Fortschreiten einer AMD aufgehalten oder zumindest verzögert werden.