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Unfälle mit Kindern kommen leider häufiger vor, als man denkt; Verletzungen sind bei unter 18-Jährigen die häufigste Ursache für eine Aufnahme im Krankenhaus. Meist kommen die Kleinen zum Glück glimpflich davon. Das Risiko lässt sich aber auch durch einfache Schutzmaßnahmen eingrenzen.
Die Zahl der Kinder unter 15 Jahren, die jährlich nach einer Unfallverletzung ärztlich versorgt werden, wird laut Gesundheitsministerium auf mindestens 1,88 Millionen geschätzt. Das sind mehr als 16% der
Kinder – Jungs sind etwas häufiger betroffen als Mädchen.
Je jünger die Kleinen sind, desto häufiger geschehen Unfälle im häuslichen Bereich. Mit zunehmendem Lebensalter und wachsender Mobilität gewinnen weitere Unfallorte an Bedeutung, wie Kita und Schule, Spiel- und Sportplätze, öffentliche Verkehrswege oder einfach der Aufenthalt im Freien. Viele häusliche Unfälle wären durch Vorbeugemaßnahmen vermeidbar, betont die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) „Mehr Sicherheit für Kinder“. Und informiert auf https://www.kindersicherheit.de/:
Die häufigsten Unfälle im Bad sind Stürze und Verbrühungen durch heißes Wasser. Auch haben kleine Kinder bis etwa zum dritten Lebensjahr große Probleme, sich allein aus dem Wasser zu heben, wenn ihr Gesicht unter Wasser ist. Sie verlieren die Orientierung und können selbst in flachem Wasser ertrinken. Lassen Sie deshalb Säuglinge und Kleinkinder niemals unbeaufsichtigt in Bade- oder Planschwanne – auch nicht, wenn das Telefon klingelt oder die Milch in der Küche überkocht. Der Wasserhahn sollte zudem nie auf „Heiß“ stehen – das Kind könnte sich beim Öffnen verbrühen. Medikamente, Putzmittel und Kosmetika sollten im Bad nicht offen herumstehen, ebenso wenig scharfe Gegenstände wie Rasierklingen, Scheren oder Feilen. Vorsicht auch mit Elektrogeräten in der Nähe von Wasser: Sie könnten hineinfallen und einen tödlichen Stromschlag verursachen. Müssen Badezimmer immer abgeschlossen werden können? Falls ja: Es gibt Türschlösser, die sich im Notfall leicht von außen öffnen lassen.
In der Küche gilt: Essen oder trinken Sie niemals etwas Heißes, wenn ein Kind auf Ihrem Schoß sitzt oder Sie es auf dem Arm haben. Kinder versuchen die Tasse, das Glas, den Teller zu erreichen, um zu sehen, was darin ist. Elektrische Küchengeräte wie Wasserkocher, Kaffeemaschine, Fritteuse – aber auch scharfe Messer – gehören außer Reichweite von Kindern, auch ihre Kabel sollten nicht herunterhängen. Reinigungs-, Putz- und Lösungsmittel befinden sich am besten in einem abschließbaren Schrank. Wer mit Kindern kocht, kocht am besten auf den hinteren Herdplatten; Stiele von Pfannen und Töpfen auf dem Herd sollten gewohnheitsmäßig nach hinten gedreht werden. Tassen oder Kannen mit heißen Getränken stehen am sichersten weit weg von der Tischkante.
Kinder im Hochstuhl stoßen sich gern von der Tischkante ab oder stellen sich im Stuhl auf. Stellen Sie deshalb den Stuhl kippsicher auf und lassen Sie das Kind darin nicht unbeaufsichtigt.
Das Kinderzimmer bietet idealerweise Platz zum Toben und Turnen, aber auch Möglichkeiten zum Entdecken, Ausprobieren und Selbermachen. Die Möbel sollten hier stabil, funktional und kippsicher sein, Regale an der Wand befestigt werden, damit sie nicht umkippen können. Ein weich federnder Bodenbelag, wie Teppiche, Korkplatten oder Kokosfasern hat bei Stürzen eine dämpfende Wirkung. Lampen hängen besser an der Decke, als dass sie frei im Raum stehen. Sichern Sie Steckdosen immer mit Kindersicherungen, und verzichten Sie lieber auf elektrische Dekorationen wie beispielsweise Lichterketten. Schnüre von Gardinen und Rollos sollten außerhalb der Reichweite von Kinderhänden verlaufen und fixiert werden, Fenster verschließbare Griffe haben.
Wichtig ist bei alldem aber auch: Kinder sollen ihre Umwelt erforschen und sich ausprobieren. Es gilt deshalb, ernsthafte Gefahren wie etwa einen Sturz aus dem Fenster unbedingt zu verhindern – nicht aber den Sturz vom Sofa auf den Teppich. Denn der löst zwar vermutlich keine Freude aus, bringt den Nachwuchs aber in seiner Entwicklung weiter.
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