Gesundheit
Das starke Geschlecht?
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Das starke Geschlecht?
Wer ist denn nun das starke Geschlecht? Wenn es allein um die Muskelmasse geht, haben die Männer die Nase meist vorn. Aber so pauschal sollte man an die Sache dann doch nicht herangehen.
An die Frauen geht der Punkt zum Beispiel in Sachen Infekte, denn die berüchtigte Männergrippe ist kein Mythos. Und das liegt an den Genen: Während Frauen zwei X-Chromosomen haben, sind es bei den Männern ein X- und ein Y-Chromosom. Allerdings liegen auf dem X-Chromosom besonders viele Gene, die für Abwehrprozesse im Körper verantwortlich sind. Pech Nummer Eins.
Ein anderer Werkzeugkasten
Außerdem fällt die männliche Immunantwort allgemeiner und weniger zielgerichtet aus. Verantwortlich hierfür ist die unterschiedliche hormonelle Ausstattung von Mann und Frau. Durch das weibliche Sexualhormon Östrogen werden mehr spezialisierte Abwehrzellen gebildet, quasi das Skalpell, während Testosteron für mehr generalisierte Immunzellen sorgt, in etwa ein Hammer. Pech Nummer Zwei.
Darwin Award für die Männer!
Außerdem sterben Männer früher: Während Männer durchschnittlich 78,5 Jahre alt werden, erreichen Frauen en gros ein Alter von 83,4 Jahren. Zumindest teilweise liegt das aber wohl auch an Ignoranz, denn bei der Zahl der Vorsorgemuffel liegen die Männer ebenfalls auf dem ersten Platz. Ein Beispiel: Im Jahr 2019 ließen 12% der Männer eine Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung durchführen. Dagegen stehen 40% der Frauen, die sich auf Brust- und Gebärmutterhalskrebs testen ließen.
Es kommt also vielleicht gar nicht auf die vermeintliche Stärke an. Und mit unseren Genen müssen wir uns (noch) abfinden. Bleibt also eigentlich nur, sich nicht allzu blöd anzustellen.