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Wie Corona Kinder und Jugendliche belastet

Auch wenn Covid-19 bei Kindern und Jugendlichen meist mild oder sogar ganz ohne Symptome verläuft – das Virus kann auch für sie gefährlich sein.

 

7.257 Kinder und Jugendliche wurden bis Mitte November mit einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. Und ob mild oder heftig: Auch Kinder und Jugendliche können es nach der Infektion mit typischen Spätfolgen zu tun bekommen. Wie bei den Erwachsenen auch, zählen dazu eine verminderte Belastbarkeit, chronische Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen, hartnäckiger Husten oder Schmerzen.

Stellen Eltern derartige Symptome bei ihrem Kind fest, sollten sie das zunächst mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin besprechen. Sie oder er kann die Beschwerden einordnen, denn sie können ja auch ganz andere Gründe haben. Wenn nötig, kann sich die Familie im Anschluss an einen Spezialisten überweisen lassen – entweder an eine entsprechende Fachärztin oder an eine Long-Covid-Sprechstunde.

Bei alldem ist aber zu bedenken, dass bei den erwähnten Spätfolgen nicht nur das eigentliche Virus, sondern auch die allgemein belastende und ermüdende Pandemiesituation eine Rolle spielen kann. Denn laut der COPSY-Studie (Corona und Psyche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich durch die Coronapandemie psychisch belastet fühlen, zwar rückläufig, aber weiterhin hoch.

Noch immer leiden mehr Kinder und Jugendliche unter psychischen Auffälligkeiten als vor der Pandemie – vor allem solche aus sozial benachteiligten Familien. Konkret fühlen sich immer noch acht von zehn Kindern und Jugendlichen durch die Coronapandemie belastet. Sie sind häufig gereizt oder niedergeschlagen, haben Einschlafprobleme oder auch Kopf- und Bauchschmerzen.

Wie die Großen den Kleinen helfen können

  • Reden Sie offen mit Ihrem Kind über seine Gefühle. Fragen Sie nach, was Ihr Kind gerade beschäftigt. Wichtig ist dabei, dass Sie Ihrem Kind zuhören und es ausreden lassen. Versuchen Sie das, was Ihr Kind Ihnen erzählt, nicht zu bewerten oder zu verurteilen. Sondern zeigen Sie Ihrem Kind stattdessen, dass es völlig in Ordnung ist, sich so zu fühlen. Dann können Sie zusammen überlegen, wie Sie die Situation gemeinsam verbessern können.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind dazu, ein Projekt zu beginnen. Ältere Kinder haben vielleicht ein Hobby, das wiederentdeckt werden kann, oder vielleicht hat Ihr Kind die Idee für eine neue Beschäftigung, zum Beispiel etwas basteln, stricken, ein Bild malen, Geschichten schreiben. Auch das Zimmer umzudekorieren oder Samen auf dem Fensterbrett zu pflanzen können interessante Projekte sein.
  • Gegen Langeweile und schlechte Laune können auch Sport und Bewegung helfen. Was würde dem Nachwuchs denn gefallen? Vielleicht gibt es dazu einen Sportverein in der Nähe, sodass sich ein Probetermin vereinbaren lässt. Auch in der Wohnung lassen sich Bewegungsmöglichkeiten schaffen, zum Beispiel mit einer Reckstange im Türrahmen, Matten oder einem Mini-Trampolin. Klar, dass auch Schule und Kindergarten möglichst zu Fuß oder auf dem Fahrrad angesteuert werden sollten.

 

 

 

 

 

 

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