Ernährung
Zu wenig ist ein Problem, zu viel auch – Fehlernährung hat Konsequenzen
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Zu wenig ist ein Problem, zu viel auch – Fehlernährung hat Konsequenzen
Damit unser Körper funktioniert und gesund bleibt, ist er auf die Zufuhr ausgewogener Nahrung angewiesen. Ausgewogen bedeutet, dass ihm Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett, lebensnotwendige
Vitamine, Mineralien und Spurenelemente in dem Umfang zugeführt werden, die er benötigt. Eigentlich kein Problem, sollte man denken.
Die Regale der Supermärkte sind voll und es gibt zu jeder Jahreszeit frisches Obst und Gemüse. Doch Fehlernährung und damit verbundene Mangelerscheinungen gibt es auch in Deutschland.
In Hungergebieten erkranken und sterben die Menschen, weil Nahrung knapp ist oder fehlt. In Deutschland erkranken wir am Überfluss. Es gibt zu viel, es ist ständig verfügbar und es wird zu häufig zur falschen, weil zu fetten, zu salzigen oder zu süßen Nahrung gegriffen. In fast allen Lebensmitteln, die wir in irgendeiner Form zubereitet kaufen, steckt beispielsweise Zucker, ob aus der Dose oder der Tiefkühltruhe. Egal, ob Wurst, Tomatensoße oder Pizza.
Wohlstandsbauch ist ungesund
Die Hälfte der Deutschen ist übergewichtig, sie nehmen mehr Kalorien auf, als sie benötigen. Der Körper wandelt die nicht verbrauchte Energie in Fett um. Das wäre nicht so schlimm, würden wir wie unsere Vorfahren leben, die diese Fettreserven für schlechte Zeiten brauchten. Wir dagegen können sie in unserem „sitzenden Alltag“ kaum abbauen und entwickeln deshalb Übergewicht. Das hat unschöne Konsequenzen. Übergewicht ist Teil des metabolischen Syndroms. Es können Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Herzkreislauf- und Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck oder Fettleber entstehen. Diese Art der Fehlernährung ist ein typisches Wohlstandssymptom.
Nährstoffmangel schädigt den Körper
Doch auch ein „Zuwenig“ kommt in Deutschland vor. Von Mangelernährung betroffen sind vor allem Alte und Kranke, Menschen mit Essstörungen oder Lebensmittelunverträglichkeiten, aber auch viele Kinder aus prekären Familien. Gerade bei den Kleinen wirkt sich Unterernährung besonders gravierend aus, denn dadurch wird ihre körperliche und geistige Entwicklung beeinträchtigt.
Wird nicht genug Nahrung aufgenommen, passt sich der Organismus erst einmal an, denn in der Frühzeit des Menschen war Nahrungsknappheit die Regel. Zunächst fährt der Körper seinen Stoffwechsel herunter, Blutdruck, Insulinspiegel und Körpertemperatur sinken, die Herzfrequenz wird langsamer. Dann greift der Körper auf seine Reserven zurück. Er baut zuerst gespeichertes Fett und Kohlenhydrate ab, dann die Proteine. Das hat Konsequenzen. Nicht nur das Gewicht sinkt. Unterernährung macht sich im gesamten Körper schädigend bemerkbar.
Es kommt zu Herz-Kreislauf-Problemen, Muskelabbau, Verdauungsproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten, schlechter Abwehrkraft, Blutarmut, Schwäche und Kraftlosigkeit. Zudem nimmt die Knochendichte ab, weil die Mineralien, die für kontinuierlichen Knochenumbau benötigt werden, nicht mehr zur Verfügung stehen. Für ältere Menschen besonders fatal.
Der Mensch ist, was er isst
Essen Sie gesund und ausgewogen. Achten Sie beim Kauf von Lebensmitteln auf die angegebenen Inhaltsstoffe. Kochen Sie häufiger selbst. Das ist meist gesünder, preisgünstiger und Sie wissen genau, was drin ist.