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Ernährung bei Divertikulitis

Wie eine gesunde Ernährung aussieht, hängt von ganz unterschiedlichen Faktoren ab. Besonders wichtig wird sie jedoch, wenn bereits eine Darmerkrankung vorliegt. So auch bei einem Divertikel, also einer Ausstülpung in der Darmwand, die sich bei falscher Ernährung entzünden kann.

 

Die gute Nachricht vorweg: Ein Divertikel, also die sackartige oder taschenförmige Ausstülpung der Dickdarmwand, verursacht in der Regel keinerlei Schmerzen. Auch die Symptome können sehr unterschiedlich aussehen, weshalb die Diagnose leider ebenfalls schwierig sein kann. Meist erfolgt sie daher zufällig während einer Routineuntersuchung.

 

Eine Divertikulitis verursacht teils schmerzhafte Symptome

Von einer Divertikulitis oder Divertikulose spricht man dagegen, wenn sich einzelne Divertikel entzünden. Betroffene leiden dann unter starken Unterbauchschmerzen, Durchfällen und/oder Verstopfungen. Früher glaubte man, kleine Teile der Nahrung könnten sich in den Divertikeln verfangen und so die Entzündung auslösen. Vor allem Kerne, Nüsse oder Körner standen im Verdacht, die Ursache für eine Divertikulitis zu sein. Mittlerweile weiß man jedoch, dass nicht einzelne Speisen eine solche Entzündung auslösen, sondern vielmehr der Speiseplan im Allgemeinen.

So gilt mittlerweile als gesichert, dass eine ballaststoffarme Ernährung eine große Rolle bei der Ausprägung einer Divertikulitis spielt. Das liegt vor allem daran, dass unser Stuhl ohne genügend Ballaststoffe wenig Volumen hat. Außerdem verbleibt er länger im Darm und wird dadurch härter. Bei einer ballaststoffreichen Ernährung, wie sie beispielsweise Vegetarier und Veganer zu sich nehmen, entzünden sich Divertikel weitaus seltener.

 

Ballaststoffe und Flüssigkeit können helfen, eine Divertikulitis zu vermeiden

Eine der wichtigsten Methoden, um eine Divertikulitis zu behandeln, ist daher die Ernährungstherapie. Hier ist es wichtig, die Umstellung auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse und Vollkornprodukte nicht zu abrupt zu vollziehen. Normalerweise benötigt der Darm einige Wochen, um sich an die unverdaulichen und ungewohnten Stoffe zu gewöhnen und sie ohne viel Trara in Form von Blähungen wieder auszuscheiden.

Außerdem muss ein ballaststoffreicher Speiseplan mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr kombiniert werden, um Verstopfungen zu vermeiden. Aber Vorsicht: Bei einer akuten Divertikulitis sollten Sie vor allem ballaststoffarme Kost zu sich nehmen, um den Darm nicht zusätzlich zu belasten.

 

Stressreduktion ist die zweite Säule der Behandlung einer Divertikulitis

Da die Ursachen für die Entstehung einer Divertikulitis jedoch nicht nur auf dem Speiseplan, sondern auch in unserem Lebensstil zu finden sind, zielt auch die Behandlung auf diese Bereiche. So ist neben der Ernährungstherapie die Entspannungstherapie die zweitwichtigste Säule der Behandlung. Das beginnt mit achtsamem Essen, also gründlichem Kauen und kein Schlingen, bezieht sich aber auch auf die Stressresistenz im Alltag, die insbesondere mit Entspannungsübungen wie Autogenem Training oder Yoga verbessert werden soll.

Vor allem hektisches Essen unter Zeitdruck und das Ignorieren von Körpersignalen sollen dadurch vermieden werden. 

 

Das Ziel: Ruhe und Einklang mit den Bedürfnissen des eigenen Körpers.

 

 

 

 

 

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