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Eine Alternative zur Muttermilch?

Nachdem die Ziegenmilch jahrzehntelang ein Nischendasein fristete, erlebt sie seit Kurzem eine Renaissance. Das liegt vor allem an ihrer guten Verträglichkeit. Viele Menschen, die von Kuhmilch Bauchgrimmen und Blähungen bekommen, können Ziegenmilch beschwerdefrei genießen. In Verbindung mit ihrer hohen Nährstoffdichte und großen Ähnlichkeit zu Muttermilch macht das die Ziegenmilch auch als Säuglingsnahrung interessant.

 

Mutter Natur hat es so eingerichtet, dass die Muttermilch für einen Säugling die ideale Nahrungsquelle ist. Das Stillen versorgt ihn nicht nur mit allen wichtigen Nährstoffen, sondern knüpft auch ein inniges Band zwischen Mutter und Kind, das häufig weit über die Pubertät hinaus Bestand hat. Manchmal ist es einer Mutter aber nicht möglich, ihr Kind zu stillen. Die Gründe hierfür können beispielsweise Verletzungen bzw. OPs der Brust, Stoffwechsel- und Blutbildungserkrankungen sowie ein ungesunder Lebensstil sein. Es gibt auch Mütter, die sich bewusst gegen das Stillen entscheiden. In all diesen Fällen muss eine Alternative zur Muttermilch gefunden werden. Häufig wird hierfür auf Kuhmilch zurückgegriffen. Dabei wäre Ziegenmilch viel vorteilhafter.

 

Vorteile der Ziegenmilch gegenüber der Kuhmilch

Ziegenmilch weist eine hohe Nährstoffdichte auf, die oftmals über der von Kuhmilch liegt. So ist Ziegenmilch nicht nur deutlich reicher an Calcium, Phosphor und Eisen, sondern auch an kurz- und mittelkettigen sowie besonders wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Zudem muss Ziegenmilch nicht zusätzlich homogenisiert werden. Die enthaltenen Fettkügelchen sind bereits von Natur aus so klein, dass sie sich optimal in der Milch verteilen. Gleichzeitig weisen sie eine höhere Gesamtoberfläche auf, weshalb sie von den Verdauungsenzymen im Magen-Darm-Trakt besser aufgespalten werden können.

 

Bei einer Unverträglichkeit kann Ziegenmilch eine geeignete Alternative sein

Zwar ist der durchschnittliche Laktose-Gehalt bei Ziegenmilch von allen gebräuchlichen Milchsorten am niedrigsten. Doch eine echte angeborene Laktoseintoleranz, die sogenannte Alaktasie, kommt bei Säuglingen ohnehin nur sehr selten vor. Deutlich häufiger ist eine Unverträglichkeit, bei der das Immunsystem auf bestimmte Eiweißbestandteile in der Kuhmilch überreagiert. Gerade wenn die Mutter selbst viele Kuhmilchprodukte verzehrt, können diese Bestandteile über die Muttermilch auch ans Kind weitergegeben werden. Da die in Ziegenmilch enthaltenen Eiweiße eine günstigere Zusammensetzung als bei Kuhmilch aufweisen, ist sie auch deutlich bekömmlicher und eine mögliche Alternative.

 

Übrigens: Häufig wird behauptet, Ziegenmilch schmecke streng oder „bockig“. Das liegt erstens daran, dass sie schnell Fremdgerüche annimmt, und zweitens an Verwirbelungen der Milch während des Melkens, wodurch sich freie Fettsäuren bilden. Durch moderne Technik und Hygienestandards wird heutzutage beides vermieden. Vielleicht probieren Sie es einfach mal aus!

 

 

 

 

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