Ernährung
Eisen – Gesundes Gleichgewicht
- Details
©ricardoferrando_AdobeStock
Eisen – Gesundes Gleichgewicht
Ohne Eisen wäre unser Leben äußerst beschwerlich. Nicht nur hätten wir aufgrund eines akuten Nagelmangels Probleme, ein Bild an der Wand aufzuhängen. Auch unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ließe sehr zu wünschen übrig. Doch ein Zuviel an Eisen kann ebenfalls problematisch sein. Der Königsweg: ein Balanceakt, der im Normalfall aber gut gelingt.
Das Spurenelement Eisen liegt im menschlichen Körper zwar nur in sehr geringer Konzentration vor, dennoch ist es ein wesentlicher Faktor für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Besonders Frauen sind jedoch relativ häufig von einem Eisenmangel betroffen. Laut einer Einschätzung der Bundesärztekammer leidet in den Industrienationen jede zweite Frau unter einer Unterversorgung. Ein Grund hierfür ist neben einem tendenziell geringeren Fleischkonsum die monatliche Regelblutung. Deshalb unterscheiden sich auch die Empfehlungen, wie viel Eisen Frauen und Männer pro Tag zu sich nehmen sollten: Während für Männer 10 Milligramm pro Tag veranschlagt werden, sind es bei Frauen 15 Milligramm. Bei Schwangeren steigt dieser Wert auf 30 Milligramm an, während der Stillzeit liegt er immerhin noch bei 20 Milligramm.
Wie kann der Eisenbedarf gedeckt werden?
Eisen wird über die Nahrung aufgenommen. Wesentlichen Einfluss auf die Eisenversorgung hat daher die Zusammensetzung des Speiseplans. Vor allem in Fleisch ist viel und gut verwertbares Eisen enthalten. Getreideprodukte und Hülsenfrüchte sind ebenfalls geeignete Eisen-Quellen. Um die Aufnahme im Darm zu erhöhen, sollten eisenreiche Speisen mit einer Vitamin-C-Quelle kombiniert werden. Ein Glas Orangensaft zur Mahlzeit ist hierfür schon ausreichend. Hemmend auf die Resorption im Darm wirken sich hingegen die Gerbstoffe in Kaffee und schwarzem Tee aus. Kalzium verringert die Eisenaufnahme ebenfalls. Liegt ein Eisenmangel vor, sollten Sie entsprechende Nahrungsmittel also nicht kombinieren. Bei einem Eisenüberschuss können sie hingegen sinnvoll eingesetzt werden, um den Eisenspiegel nicht noch weiter ansteigen zu lassen.
Ein gesunder Eisenspiegel ist ein Balanceakt
Neben einer falschen, d. h. einseitigen Ernährungsweise kann eine angeborene Eisenverwertungsstörung der Grund für einen Mangel bzw. einen Überschuss sein. Da beides gravierende gesundheitliche Folgen haben kann, sollte ein Ungleichgewicht unbedingt ärztlich behandelt werden. Erste Indizien für einen Eisenmangel sind neben Blässe und Müdigkeit auch Durchblutungsstörungen der Haut- und Schleimhaut sowie brüchige Fuß- und Fingernägel und Störungen des Haarwachstums. Eine Überversorgung kann wiederum Krankheitssymptome auslösen, die von Durchfall und Erbrechen bis hin zu Krebs und Organversagen reichen können. Anstatt in Eigenregie hochdosierte Eisenpräparate einzunehmen, sollte daher ein Arzt die jeweilige Versorgung mit Eisen überprüfen und aufgrund dieser Ergebnisse eine individuelle Therapie ausarbeiten.