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Prädiabetes bei Kindern ist gestiegen

Nicht nur Diabetes, auch Prädiabetes, eine Vorstufe des Typ-2-Diabetes, nimmt weltweit zu. Bei Prädiabetes ist der Zuckerstoffwechsel zwar bereits gestört, es liegt aber noch kein Typ-2-Diabetes vor. Das Risiko, Typ-2-Diabetes zu entwickeln, ist jedoch hoch. Prädiabetes wird genau wie Diabetes viel zu selten erkannt, da diese Stoffwechselstörung zunächst keine spezifischen Symptome verursacht.

 

Unter Prädiabetes leiden nicht ausschließlich ältere Menschen, auch Kinder sind zunehmend betroffen. Was sind die Ursachen und wie kann man entgegenwirken?

 

Definition Prädiabetes

Unter anderem weisen ein erhöhter Nüchternblutzucker und erhöhte HbA1c-Werte (Langzeitzucker) auf Prädiabetes hin. Diese Merkmale erreichen dabei den Diabetes-Schwellenwert noch nicht, liegen aber über den Normalwerten. Prädiabetes geht mit einem erhöhten Risiko für einen späteren Typ-2-Diabetes und dessen Komplikationen und Folgeerkrankungen einher. So entwickeln jährlich 5 bis 10% der Betroffenen Typ-2-Diabetes. Schon die Vorstufe von Diabetes kann Nieren, Nerven und Augen schädigen. Grundsätzlich steigt bereits mit leicht erhöhten Blutzuckerwerten das Risiko für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie für einen frühzeitigen Tod an. Prädiabetes ist somit eine gefährliche Stoffwechselstörung, die bislang zu wenig Beachtung findet. Das insbesondere auch in Anbetracht der Tatsache, dass zunehmend Kinder davon betroffen sind.

 

Mehr Kinder mit Übergewicht – mehr Kinder mit Prädiabetes

Immer mehr Kinder sind übergewichtig, was zuletzt unter anderem auf die Coronapandemie mit zu wenig Bewegung und zu viel Sitzen zurückzuführen ist. Schlimmstenfalls mit Süßigkeiten, Cola und Chips vor dem Bildschirm in Lockdown-Zeiten. Gleichzeitig wurden bei Kindern zwischen 6 und 14 Jahren deutlich höhere Blutzuckerwerte und Insulinspiegel festgestellt. Diese Kinder tragen ein hohes Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

 

In der Phase des Prädiabetes kann viel erreicht werden

Die gute Nachricht: Prädiabetes muss nicht zwangsläufig zu Typ-2-Diabetes führen. Vielmehr kann das Fortschreiten zu Diabetes durch bewusste Änderungen des Lebensstils aufgehalten werden. Wird eine normale Glukoseregulation wiederhergestellt, sinkt das Diabetesrisiko deutlich. Prädiabetiker, die wieder normale Blutzuckerwerte erreichen, weisen auch langfristig ein deutlich geringeres
Diabetesrisiko auf. Prädiabetes sollte daher rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden. Damit können viele Diabetes- und Folgeerkrankungen verhindert oder zumindest verzögert werden.

 

Vermeiden, dass aus Prädiabetes Diabetes wird

Eine frühe Diagnose und Behandlung kann zum Beispiel durch Früherkennungsprogramme ermöglicht werden. Dabei wird unter anderen der HbA1c-Wert gemessen wird. Darüber hinaus können Kinder am besten spielerisch zu körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung motiviert werden, beispielsweise durch geeignete Sportprogramme, gemeinsame Gestaltung des Speiseplans und gemeinsames Kochen.

Damit kann gleichzeitig Übergewicht abgebaut werden. Das ist besonders wichtig, denn Übergewicht und Bewegungsmangel sind die beiden wesentlichen Risikofaktoren für die Entstehung von (Prä-)Diabetes. Nicht zuletzt haben die Eltern hier eine Vorbildfunktion mit schönen Erlebnissen rund um gesundes Essen und Spaß an Bewegung.

 

 

 

 

 

 

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