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Diabetes nach Corona?
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Diabetes nach Corona?
Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass zwischen Diabetes und COVID-19 ein wechselseitiger Zusammenhang besteht. Diabetes gilt einerseits als ein Risikofaktor für einen schweren Verlauf von COVID-19, andererseits wurden nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 neue Fälle von Diabetes beobachtet. Dies weist darauf hin, dass SARS-CoV-2 auch auf den Insulinstoffwechsel Auswirkungen hat.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass SARS-CoV-2 die insulinproduzierenden Zellen infizieren kann. So kann das Virus die Betazellen der Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinproduktion zuständig sind, direkt schädigen, sodass sie nicht mehr genügend Insulin produzieren können. Infolge des Insulinmangels steigt der Blutzuckerspiegel an.
Auch Kinder können nach COVID-19-Erkrankung Diabetes entwickeln
In verschiedenen Studien konnte aufgezeigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit, einige Monate nach einer COVID-19-Erkrankung Diabetes zu entwickeln, erhöht ist – sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. So hatten Kinder, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren, im Vergleich zu nicht -infizierten Kindern ein etwa 2,5-fach erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken. Ein anderer Datensatz ergab ein um 31 % erhöhtes Diabetesrisiko. Dabei wurde nicht zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes unterschieden.
Die Erforschung der Prozesse, die erklären, wie durch eine Infektion mit SARS-CoV-2 ein Diabetes entstehen kann, befindet sich noch in einem frühen Stadium. Weitere Studien sind daher erforderlich, um eine Aussage treffen zu können, ob sich die Betazellen wieder erholen können und ob sich ein Diabetes, der durch eine Corona-Infektion verursacht wurde, wieder zurückbilden kann.