Diabetes Kurier
Diabetes: Alternative „Messstellen“
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Diabetes: Alternative „Messstellen“
Die Blutentnahme an der Fingerkuppe wird von vielen Diabetikern als schmerzhaft empfunden. Es ist jedoch möglich, auch an anderen Körperstellen wie am Unterarm oder an den Hand- bzw. Daumenballen zu messen. Dabei muss einiges beachtet werden …
Es ist immer noch üblich, den Blutzucker an der Fingerkuppe mithilfe eines Messgeräts und einer Stechhilfe zu messen – was auch mit modernen Lanzetten oft mit Schmerzen verbunden ist. Das liegt daran, dass sich in den Fingerkuppen unzählige Nervenenden befinden, sodass der Einstich an dieser Stelle besonders unangenehm ist. Hinzu kommt, dass viele Diabetiker das Blut direkt in der Mitte der Fingerbeere, wo die meisten Nervenenden sind, abnehmen. Wird die Fingerkuppe dagegen seitlich statt in der Mitte angestochen, ist der Einstich weniger schmerzhaft.
Unterarm statt Fingerspitze
Dank moderner Blutzucker-Messgeräte kann der Blutzucker z.B. auch am Unterarm, wo der Einstich weniger Schmerzen bereitet, gemessen werden. Die hier ermittelten Blutzuckerwerte stimmen allerdings nicht immer mit den an der Fingerkuppe gemessenen Werten überein. So macht sich eine aktuelle Blutzuckerveränderung nach einer Insulin-Injektion oder nach körperlicher Aktivität bei der Messung am Unterarm im Vergleich zur Messung an der Fingerkuppe erst mit einer Verzögerung von etwa 30 bis 60 Minuten bemerkbar.
Dies könnte zur Folge haben, dass eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) bei der Messung am Unterarm zu spät entdeckt wird. Messungen an alternativen Körperstellen sollten daher nur bei stabilem Blutzucker und in Absprache mit dem Arzt durchgeführt werden. Entsprechende Untersuchungen zu anderen Messstellen wie Daumenballen, Oberarm, Bauch, Ober- und Unterschenkel werden noch folgen.